Für den Begriff Nasenspreizer gibt es einige Synonyme. Man kann beispielsweise auch von einer Nasenklammer gegen Schnarchen oder einem Nasendilatator sprechen. Doch egal wie man sie bezeichnet, sie dienen immer dazu, die Nasenlöcher sanft aufzuweiten und so offenzuhalten. Die Atemwege durch die Nase bleiben auf diese Weise frei und Sie können entspannt durchatmen.
Der Mensch atmet im Normalfall durch die Nase. Wie lästig es sein kann, wenn das mal nicht funktioniert, kennen Sie sicherlich von Ihrer letzten Erkältung. Doch es gibt zahlreiche Menschen, die auch ohne Schnupfen eine gestörte Nasenatmung haben. Ob Sie dazu gehören, lässt sich mit einem einfachen Test herausfinden.
Nasenspreizer können Ihnen dabei helfen, die Probleme mit der Nasenatmung in den Griff zu bekommen. Sie weiten die Nasenlöcher sanft auf und sorgen so dafür, dass es in der Nase zu weniger Atemwegswiderständen kommt; sprich, die Atemluft kann besser über die Nase in die Lunge strömen. Sobald der Körper registriert, dass die Nasenatmung wieder unbeschränkt funktioniert, stellt er unbewusst auf die (weitaus gesündere) Nasenatmung um.
Eine andere Methode, um das Problem zu lösen wäre ein chirurgischer Eingriff in den Nasenatemwegen – er kommt zumeist zum Einsatz, wenn das Problem an der Nasenscheidewand oder tiefer im Nasenraum sitzt (Polypen oder vergrößerte Nasenmuscheln).
Behebt man seine Probleme mit der Nasenatmung hingegen nicht, kann dies zu Schnarchen führen bzw. bestehendes Schnarchen verstärken. Das passiert, wenn der durch den Mund umgeleitete Atemluftstrom das Gaumengewebe in Vibration und Schwingung versetzt. Zudem ist die Mundatmung die ungesündere Atemform.
Technisch gibt es zwei unterschiedliche Ansätze, die Nasenflügel aufzuspreizen. Entweder über eine Röhrchen- bzw. Zylinderform oder über eine Flügelform. Beide Formen sind gleichermaßen effektiv. Die Nasenspreizer weiten den Nasenvorhof bzw. die Nasenflügel sehr wirksam und zugleich sanft auf. Sie stellen sicher, dass die Nasenflügel etwa bei einer höheren Atembelastung nicht kollabieren und man deshalb schlecht Luft bekommt.
Vielseitiges Einsatzgebiet für Nasenspreizer
Nasenspreizer helfen ganz allgemein bei Problemen mit der Nasenatmung. Deshalb werden sie gerne als Hilfsmittel gegen Schnarchen eingesetzt, kommen aber auch im Sport und bei anderen Tätigkeiten zum Einsatz.
- OSAS-Patienten
Nasendilatatoren können über eine verbesserte Nasenatmung OSAS-Patienten dabei helfen, das Ausmaß ihrer Atemaussetzer zu senken. Allerdings eignen sich Nasenspreizer ausschließlich als Ergänzung zu anderen Therapien (Schienentherapie, CPAP-Therapie).
- Habituelle (d.h. “einfache”) Schnarcher ohne anatomische Besonderheiten
Bei rein habituellen Schnarchern verbessern Nasenspreizer die Nasenatmung; genauer gesagt erhöhen sie den nasalen Luftstrom und können so verhindern, dass sich die Atemwege zusammenziehen und sich an den Engstellen Atemluftverwirbelungen und Vibrationen bilden.
- Menschen mit Nasenklappenverengung
Eine Nasenklappenverengung bedeutet, dass die Nasenflügel instabil sind und beim Einatmen zusammenklappen (absacken). Die Nasenöffnung ist verengt und man bekommt schlechter Luft durch die Nase. Ein Nasenspreizer kann bei diesem Problem sehr gut helfen und die Nasenatmung stark verbessern. Alternativ kann hier auch ein Nasenpflaster gegen Schnarchen sehr wirksam Schnarchen verhindern.
- Menschen mit Nasenschleimhautentzündung
Auch Patienten mit einer chronischen bzw. allergischen Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis) kann mit einem Nasenspreizer geholfen werden. Denn bedingt durch die Entzündung verengen sich die Atemwege, was eine gestörte Ventilation der Luft zur Folge hat und zu Problemen beim Sekretabfluss führt. Ein Nasenspreizer weitet die Engstellen auf. In diesen Fällen kann es hilfreich sein, die Nase zusätzlich auch regelmäßig mit einer Nasenspülung zu reinigen.
- Menschen mit Allergie (Pollen- und Hausstauballergie)
Patienten, die an einer Pollen- oder Hausstauballergie leiden, finden in einem Nasenspreizer mit eingearbeitetem Atemluftfilter eine effektive Atemhilfe. Dieser Nasenspreizer ist mit einem Filter ausgestattet, der Schmutzpartikel wie Pollen, Staub oder Rauch einfängt und sie von Ihren Atemwegen fern hält.
- Ausdauersportler
Es ist wissenschaftlich belegt, dass eine verbesserte Nasenatmung die Leistung steigert – sogar um bis zu 30%. Deswegen finden Nasenspreizer auch abseits des Bettes immer wieder Anklang und werden gern bei Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren, Wandern oder Klettern verwendet. Bestimmte Modelle sind extra für die Bedürfnisse dieser Zielgruppe abseits der Schnarcher ausgelegt.
Effektive Hilfe bei Nasenschnarchen und Mundschnarchen
Bei der Frage “Was hilft gegen Schnarchen” sind Nasenspreizer zwar häufig ein wichtiger Baustein der Lösung, aber nicht immer das richtige Mittel! Ein Nasendilatator hilft am Besten gegen Schnarchen, das durch verengte Nasenatemwege verursacht wird, d.h. sog. Nasenschnarchen. Auch bei Mundschnarchen ist die Nasenklammer sehr häufig eine hervorragende Therapieergänzung. Das Hauptproblem beim Mundschnarchen lässt sich zwar nur mit einem Anti-Schnarchmundstück beheben, die so wichtige freie Nasenatmung erreicht man aber zumeist nur, indem man zusätzlich einen Nasenspreizer verwendet. Die Kombination aus Anti-Schnarchmundstück und Nasenspreizer ist fast schon ein “Klassiker” unter den Schnarchstoppern.
Nebenwirkungen beschränken sich bei Nasenspreizern auf Schleimhautreizungen in der Nase, die in aller Regel nach spätestens einem Monat abgeklungen sein sollten.
Auf die Größe der Nasenklammer kommt es an
Für den Tragekomfort und damit der Nasenspreizer dauerhaft eine effektive Hilfe gegen Schnarchen ist, sollten Sie beim Kauf auf die Wahl der richtigen Größe achten. Ein zu großer Nasenspreizer führt schnell zu einem unangenehmen Druckgefühl in der Nase und die Patienten beenden dann vielfach die Anwendung. Umgekehrt sitzt ein zu klein ausgefallener Nasendilatator nicht stramm genug und dürfte in vielen Fällen nachts im Schlaf aus der Nase fallen. Auch hier neigt man schnell dazu, die Anwendung zu beenden (“bringt ja nichts”). Doch diese Frustrationen müssen nicht sein! Es bietet sich an, beim ersten Kauf eines Nasenspreizers ein sogenanntes “Starter-Pack” zu kaufen. In diesem ist von jeder Größe ein Exemplar enthalten und man kann in Ruhe die passende Größe ermitteln. Den Nachkauf kann man dann auf die passende Größe beschränken. Ein Nasenspreizer sollte übrigens aus hygienischen Gründen ca. alle 3 Monate ersetzt werden – auch wenn das Material deutlich länger haltbar ist.
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Arzt, Berlin
Jan Wrede arbeitet als Arzt in Berlin. Er hat an der FAU Erlangen-Nürnberg und der Semmelweis-Universität, Budapest, Humanmedizin studiert. Bereits während des Studiums hat er zahlreiche wissenschaftliche Beiträge, insbesondere zum Thema Schnarchen, verfasst.