Schnarchen – ein Thema, das Millionen betrifft. Und mit steigender Nachfrage nach Lösungen wächst auch das Angebot an sogenannten Schnarchschienen, vor allem aus China. Doch was taugen diese günstigen Alternativen eigentlich? Wir haben uns einige Schnarchschienen-Modelle aus China angesehen und für Euch getestet.
Wer auf Plattformen wie AliExpress stöbert, findet eine Vielzahl an No-Name-Schnarchschienen. Die Verpackungen sind ohne Herstellerangaben und die Bedienungsanleitungen rudimentär, was gesetzlich – aufgrund der Produktkennzeichnungspflichten – fragwürdig ist. Doch schauen wir uns die einzelnen Schienen-Typen genauer an:
Typ 1: Die klassische Einteiler-Schiene
Diese Schiene ist ein sehr altes Modell auf dem Markt und wird durch Erhitzen im Wasser individuell angepasst. Doch genau da liegt das Problem: Das Material war in unserem Test kaum formbar – trotz korrekter Temperatur und Einweichzeit. Das Resultat: Eine Schiene, die sich dem Gebiss kaum anpasst und somit kaum Halt bietet. Das Tragegefühl? Gummiartig und unangenehm, was generell ein großes Problem von China-Schnarchschienen ist.

Typ 2: Das “kleine U”
Der zweite Schienen-Typ sieht optisch besser aus, mit Stecksystem zur Einstellung des Vorschubs, doch die Realität enttäuscht: Auch hier ließ sich die Schiene kaum formen, selbst bei sehr heißem Wasser. Die Anpassung scheiterte nahezu komplett. Das Stecksystem zur Vorschubeinstellung wirkt instabil und könnte bei nächtlichen Zahnbewegungen versagen. Und noch ein Problem: Die U-Form passt anatomisch nicht zu einem natürlichen Zahnbogen – Druckstellen und schlechter Halt sind vorprogrammiert.

Typ 3: Klickverschluss-Schiene
Hier wurde zumindest mit zwei Materialkomponenten gearbeitet – hart und weich. Die Anpassung gelang besser, das Tragegefühl war deutlich angenehmer. Doch auch hier gibt es Bedenken: Die weiche Komponente könnte sich mit der Zeit ablösen. Zudem ist die Schiene recht groß und schränkt die Beweglichkeit des Kiefers stark ein.

Typ 4: Der “blaue Tanker”
Der vierte Schienen-Typ ist optisch auffällig durch die blaue Farbe. Die Färbung sieht zwar modern aus, birgt aber ein nicht zu unterschätzendes Risiko: Farbstoffe können – gerade bei Produkten unbekannter Herkunft – allergische Reaktionen auslösen. Außerdem enthält das Set zwar einen Schraubenzieher zur Einstellung des Vorschubs – doch dieser ist extrem schwergängig. Im Vergleich wird bei der SomnoGuard AP 2 ebenso mit einer Vorschubschraube gearbeitet, die im Gegensatz sehr leichtgängig ist. Auch die Anpassung scheitert wie bei Typ 1 und 2 am gummiartigen Material. Außerdem ist diese Schiene sehr groß: sie dominiert den Mundraum förmlich und trägt sich sehr unangenehm.

Fazit
Alle getesteten No-Name-Schienen hatten Schwächen, vor allem bei Passform, Materialqualität und Tragekomfort. Der Preisvorteil für Verkäufer liegt zwar klar auf der Hand (die Einkaufspreise beginnen bei etwa 1-4 US-Dollar), aber was nützt das, wenn der Kunde am Ende unzufrieden ist?
Wir vertreiben diese Produkte bewusst nicht. Warum? Weil Qualität, Sicherheit und langfristige Zufriedenheit für uns und unsere Kunden an erster Stelle stehen. Retouren, Beschwerden und gesundheitliche Risiken wären vorprogrammiert.
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Dr. Daniel Grätz ist Geschäftsführer von health.On Ventures GmbH, einem führenden deutschen Online-Anbieter von Schnarchschienen und berät Kunden bereits seit vielen Jahren hierzu.