Die gute Nachricht: Die Therapie von Xerostomie ist einfach und effektiv. Die schlechte Nachricht: Es ist bis heute keine Heilung bekannt. Allerdings gibt es eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten, von Hausmitteln bis zum Medikament, die die Mundtrockenheit so gut wie vollständig eliminieren können. Eine Auswahl finden Sie in diesem Artikel.
Dehydration verhindern
Die grundlegende erste Maßnahme bei der Behandlung von Mundtrockenheit ist jedem möglich und einfach in der Anwendung, auch wenn es einiges an Disziplin erfordert, es auf Dauer umzusetzen: Wasser trinken. In den meisten Fällen trocknet der Mund aufgrund simpler Dehydration aus, es gilt also, den Wasserhaushalt des Körpers zu erhöhen. Dabei funktioniert es allerdings nicht, mal eben einen halben Liter Wasser zur Durstbekämpfung zu trinken. Vielmehr ist es wichtig, dass dem Körper durchgängig eine Reserve zur Verfügung gestellt wird. Das bedeutet für einen Menschen mit einem Körpergewicht von 75kg etwa 2,5 Liter Wasser am Tag zu trinken. Insbesondere bei Problemen mit einem trockenem Mund empfiehlt es sich hier einen Spritzer Zitrone hinzuzufügen, da die Säure stimulierend auf die Speichelproduktion wirken kann.
Nasenatmung optimieren und Schnarchen abstellen
In einigen Fällen kann ein trockener Mund durch eine gezielte Änderung der Schlafposition behandelt werden. Insbesondere Schnarcher wachen morgens oft mit einem trockenen Gefühl im Mund auf. Das ist ein Hinweis darauf, dass Sie nachts hauptsächlich durch den Mund atmen. Dem kann gezielt entgegengewirkt werden, z.B. mit einem sogenannten Nasenspreizer, mit denen Mundatmung entgegengewirkt wird, indem die Möglichkeit der Luftzufuhr durch die Nase optimiert wird. Das geschieht über die einfache Methode, mit speziellen Kunststoffhülsen die Nasenlöcher so gut es geht aufzuspannen. Wer sich damit nicht wohlfühlt, kann auch auf ein Mundstück gegen Schnarchen zurückgreifen. Dieses wirkt optisch zunächst wie ein Zahnschutz, den man aus Kontaktsportarten wie Eishockey oder Boxen kennt. Die Funktion ist jedoch eine andere. Einmal angepasst, verhindert das Mundstück den Luftaustritt durch den Mund. Es zwingt somit den Körper zur Nasenatmung, da sogar ein Luftstrom durch die Mundwinkel unterbunden wird. Bei aktuellen Modellen müssen Sie sich dabei auch keine Sorgen um den Komfort machen. Natürlich spricht auch nichts gegen einen parallelen Einsatz von Mundstück und Nasenspreizer.
Befreien Sie sich von Stress
Neben medizinischen Vorkehrungen spielen auch psychologische Faktoren eine nicht unerhebliche Rolle. Im Alltag erleben wir Mundtrockenheit meistens kurz vor einer Rede oder im Streit. Jedenfalls immer dann, wenn wir die Situation als besonders stressig empfinden. Es ist eine natürliche Schutzreaktion unseres Körpers in solch einer Situation die Speichelproduktion herunterzufahren. Therapieren Sie hier die Xerostomie direkt, indem Sie lernen, sich vom Stress selbst zu befreien. Dabei können sowohl spezielle Entspannungstechniken helfen, als auch eine psychologische Beratung.
Falls Selbstoptimierung nicht ausreicht
Sollten diese Methoden nicht zur Lösung Ihres Problems beitragen, so können Sie immer noch mit Mundtrockenheit-Hafttabletten gegensteuern. Grundsätzlich wird hier mit dem Ansatz gearbeitet, den Speichelfluss durch die zeitverzögerte Abgabe von Xylitol, einem natürlichen Zuckerersatzstoff, anzuregen. Auf ein ähnliches Konzept setzen auch bestimmte Produkte, die direkt als Ersatzspeichel dienen sollen und so den Mund durch gezieltes Auftragen befeuchten. Und auch die Homöopathie hält langsam Einzug im Thema Mundtrockenheit.
Absolut unerlässlich ist jedoch in jedem Fall das Achten auf eine ordentliche Mundpflege bei Mundtrockenheit.
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Arzt, Berlin
Jan Wrede arbeitet als Arzt in Berlin. Er hat an der FAU Erlangen-Nürnberg und der Semmelweis-Universität, Budapest, Humanmedizin studiert. Bereits während des Studiums hat er zahlreiche wissenschaftliche Beiträge, insbesondere zum Thema Schnarchen, verfasst.