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Die menschliche Atmung – besser durch die Nase

Dr. Jan Wrede

Letztes Update am August 2, 2023

Ob man durch die Nase oder den Mund atmet, ist egal? Falsch gedacht! Wir klären über die Vorteile der Nasenatmung auf, beschreiben, wie die Atmung mit dem Schnarchen zusammenhängt und geben Tipps, mit welchen Hilfsmitteln Sie befreit durchatmen können:


Atmen was passiert?

Atmung ist eine Grundvoraussetzung zum Leben. Der Mensch macht im Ruhezustand etwa 14 Atemzüge pro Minute – völlig automatisch und unbewusst. Bei jedem normalen Atemzug wird etwa ein halber Liter Luft aufgenommen, bei Anstrengung kann das sogar zehnmal so viel sein! Auf den Tag gerechnet macht dass eine Menge von 12.000 Liter Atemluft .

Den Atmungsprozess kann man grob zusammenfassen: Über die Außenluft atmen wir Sauerstoff ein, welcher über die Lungenbläschen ins Blut diffundiert und an die Zielorgane verteilt wird. Unsere Zellen sind auf diesen Sauerstoff angewiesen. Nur so können lebenswichtige Vorgänge in unserem Körper wie beispielsweise das Erzeugen von Energie in den Zellen (Zellatmung) stattfinden. Kohlenstoffdioxid wird als Stoffwechselendprodukt im Gegenzug wieder ausgeatmet. Dies ist das Prinzip des lebenswichtigen Gasaustausches .


Atmen ist nicht gleich Atmen

Die Atemluft kann auf zwei unterschiedlichen Wegen in die Lunge gelangen. Einerseits kann sie den Weg durch die Nase nehmen, was man folglich als Nasenatmung bezeichnet. Mediziner sprechen von der sogenannten physiologischen Atmung.

Ist die Nasenatmung nicht möglich – da die Nase beispielsweise verengt oder verstopft ist – so strömt die Atemluft durch den geöffneten Mund, an Zunge und Gaumen vorbei, in den Rachen und weiter über die Luftröhre in die Lunge. Das nennt man Mundatmung.

Dabei ist es weitaus gesünder durch die Nase zu atmen als durch den Mund. Die Nasenatmung erfüllt nämlich viele Funktionen, die wichtig für den gesamten Organismus sind:

Schutz und Reinigung vor Fremdpartikeln und Krankheitserregern

Das Innere der Nase, also Nasengänge und Nasenmuscheln, sind mit einer ganz besonderen Schleimhaut ausgekleidet, die viele mikroskopisch kleine bewegliche Härchen aufweist. Diese Flimmerhärchen (auch: Zilien) schützen den eingeatmeten Luftstrom vor dem Eindringen von Fremdpartikeln wie beispielsweise Staub- und Schmutzteilchen, aber auch Keime und Krankheitserreger. Diese Fremdkörper verfangen sich sozusagen in den kleinen Haaren.

Hat sich doch mal etwas in die Nase verirrt, kommt der Schleimfilm zum Einsatz. Er erfüllt eine Reinigungsfunktion, nimmt kleinere Verunreinigungen und Partikel auf und transportiert sie in Richtung Nasenausgang. Zusätzlich werden besondere Eiweiße und verschiedene Enzyme in der Schleimhaut produziert. Sie unterstützen die Schutzfunktion und dienen als Abwehrkräfte.

“Klimatisierung” und Befeuchtung der Luft

Die Nasenschleimhaut erfüllt aber noch einen wichtigen Zweck: Sie bringt die Atemluft beinahe auf Körpertemperatur (ca. 34 Grad Celsius) und feuchtet sie gleichzeitig an. Sogar bei Außentemperaturen von -10 Grad Celsius erlangt die Luft bis zu ihrer Ankunft in der Lunge über 30 Grad. Bei Kälte strömt vermehrt Blut in die Schwellkörper der Nase mit der Folge, dass die Nasenschleimhaut anschwillt. Beim Vorbeiströmen an diesem Schleimhautpolster wird die kalte Atemluft aufgewärmt, ehe sie in die tieferen Atemwege gelangt. Umgekehrt wird extrem heiße und trockene Atemluft beim Strömen durch die Nase abgekühlt und mit Feuchtigkeit angereichert.

Bessere Sauerstoffversorgung

Schließlich hat das Atmen durch die Nase im Vergleich zur Mundatmung einen entscheidenden Vorteil im Bezug auf die Sauerstoffversorgung: Die Nasenatmung führt zu einer um 10 bis 15 Prozent höheren Sauerstoffsättigung des Blutes. Das bedeutet, unser Blut wird stärker mit Sauerstoff angereichert und die Organe werden besser mit dem lebenswichtigen Luftgas versorgt.

Grund hierfür ist das Stickstoffmonoxid (NO), das in den Nasennebenhöhlen gebildet und durch die Nasenatmung automatisch mit in die Lungen transportiert wird . Stickstoffmonoxid hat eine Reihe wichtiger Aufgaben, unter anderem weitet es die Blutgefäße und fördert die Durchblutung der Lungenbläschen . Somit kann mehr Sauerstoff ins Blut aufgenommen und zu den Organen transportiert werden. Es wirkt zudem entspannend auf die Atemmuskeln und hemmt Entzündungen.


Nasenatmung und Schnarchen

Probleme mit der Atmung durch die Nase können ein Schnarchproblem auslösen. Ist die Nase verengt oder verlegt – zum Beispiels durch einen Schnupfen oder eine anatomische Besonderheit wie Polypen o. Ä. – steigt der Atemwegswiderstand. Man hat dann Probleme unbeschwert ein- und auszuatmen. Die Widerstände und Engstellen führen zu Turbulenzen im Atemluftstrom. Das umliegende Gewebe wird in Schwingung versetzt. Das entstehende Geräusch nehmen wir als Schnarchen wahr.

In vielen Fällen ist eine gestörte Nasenatmung auch “nur” eine Mitursache des Schnarchproblems. Wenn Sie im Schlaf schlecht Luft durch die Nase bekommen, stellt der Körper unbewusst auf Mundatmung um. Das begünstigt wiederum das Mundschnarchen – eine Schnarchform, bei der der Atemluftstrom das Gaumengewebe in Vibration versetzt.


Hilfsmittel für eine freie Nasenatmung

  • Nasenspreizer und Nasenpflaster weiten die Nasenlöcher und verbessern so die Atmung.
  • Nasenspülungen befreien die Nase von Schleim und Sekret und helfen vor allem bei Schnupfen und Allergien.
  • Operative Eingriffe sind bei starken anatomisch-bedingten Einschränkungen der Atmung (z.B. Krümmung der Nasenscheidewand, vergrößerte Nasenmuscheln, Polypen) oft nicht vermeidbar.

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Dr. Jan Wrede

Arzt, Berlin

Jan Wrede arbeitet als Arzt in Berlin. Er hat an der FAU Erlangen-Nürnberg und der Semmelweis-Universität, Budapest, Humanmedizin studiert. Bereits während des Studiums hat er zahlreiche wissenschaftliche Beiträge, insbesondere zum Thema Schnarchen, verfasst.

Veröffentlicht am

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